Die Spielregeln (3er Binokel)

Für Binokel gibt es unterschiedliche Regeln, je nachdem in welcher Region gespielt wird oder gemäß den Überlieferungen in der eignene Familie. Hier wird mit Siebenen gespielt, so dass 48 Karten im Spiel sind. Gespielt wird gegen der Uhrzeigersinn, also rechtsherum.

Das Binokel-Spiel besteht aus 3 Teilen: dem Reizen (der Spielmacher wird ermittelt), dem Melden, dem Spielen.

Zunächst werden die Karten verteilt, jeder Spieler erhält 15 Karten, 3 werden in die Mitte gelegt (Talon).
Anschließend errechnet jeder Spieler den Wert seines Blattes. Dieser Wert besteht aus den Punkten, die gemeldet werden können, denen, die man glaubt einstechen zu können (siehe Spielen) und den Chancen auf Punkte, die durch das Aufnehmen des Talons möglich sind.

Das Reizen

Nun beginnt das Reizen. Die Reihenfolge, wann welcher Spieler dabei an der Reihe ist, lässt sich wiefolgt merken: Geben - Hören - Sagen - Weitersagen.

Der Spieler der links vom Geber sitz beginnt mit einem Gebot von 150, der Spieler rechts vom Geber antwortet mit 160 usw. Geht ein Spieler "weg", so reizt der Geber weiter. Anders als beim Skat wird das Gebot nicht bestätigt, sondern jeweils erhöht.

Derjenige mit dem höchsten Gebot wird zum Spielmacher. Er darf die Spielart bestimmen (Durch oder Farbenspiel) und sagt beim Farbenspiel Trumpf an.

Das Melden

Gespielt werden kann ein Durch (der Spielmacher muss alle Stiche machen) oder ein Farbenspiel.

Beim Durch gibt es mehrere Varianten, die Kleinste davon ist der 500er, eine Eigenart in unserer Familie. Dabei ruft der Spielmacher eine Karte von den Mitspielern. Der Spieler, der diese Karte hat, muss sie dem Spielmacher übergeben und erhält dafür verdeckt eine Karte aus dem Blatt des Spielmachers.
Weitere Varianten sind der Durch ohne Karte rufen (1000 Punkte), der Durch ohne Karte rufen offen (1500 Punkte), der Durch aus der Hand offen (2000 Punkte).

Beim Farbenspiel gewinnt der Spielmacher, wenn die Addition aus dem Gemeldeten und dem Eingestochenen mindestens gleich dem Gereizten ist.
Zunächst nimmt der Spielmacher den Talon auf und sagt Trumpf an, anschließend legen alle Spieler die Karten heraus, die sie melden können.
Diese Punkte werden aufgeschrieben. Auch die Spieler, die nicht das Spiel machen erhalten in jeder Runde Punkte aus dem Gemeldeten und dem Eingestochenen.

Der Spielmacher hat nun noch die Wahl das Spiel zu spielen oder hinzulegen. Ist er nach der Aufnahme des Talons und dem, was er bei den anderen an Gemeldetem sieht, davon überzeugt, dass er nicht genügend einstechen kann und legt hin, wird ihm nur das Gereizte von seinem Spielstand abgezogen, die andere Spieler erhalten ihr Gereiztes + 30 Punkte gutgeschrieben.
Verliert der Spielmacher das Spiel und hat nicht hingelegt, so erhält er den doppelten Reizwert abgezogen, die anderen Spieler das gemeldete + dem Eingestochenen gutgeschrieben.

Macht ein Spieler keinen Stich, so verfällt das Gemeldete.

Das Spielen

Beim Durch spielt der Spielmacher die erste Karte, beim Farbenspiel derjenige, der rechts vom Geber sitzt.
Beim Spielen muss immer überstochen werden. Hat man die Farbe nicht, muss getrumpft werden. Wenn man weder die angespielte Farbe noch Trumpf auf der Hand hat, darf man eine beliebige Karte spielen.
Die höchste Karte ist das Ass, dann folgen die Zehn, der König, der Ober, der Unter und schließlich die Sieben.
Der jenige, der den Stich macht, kommt als nächstes heraus.

Der letzte Stich zählt 10 Punkte extra, so dass insgeamt 250 Punkte beim Spielen verteilt werden.

Gewonnen hat der Spieler, der als erstes die 1000 Punkte erreicht. Überschreitet mehr als ein Spieler in einer Runde die 1000 Punkte, so gewinnt derjenige mit der höchsten Punktzahl.